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Das V-Modell wurde in den 1980er Jahren von Unternehmen der Schwerindustrie als Management-System entwickelt, wird aber mittlerweile in vielen anderen Bereichen eingesetzt. Vor allem für die Organisation von IT-Projekten und in der Softwareentwicklung ist das V-Modell weit verbreitet. Doch auch in anderen Bereichen funktioniert das V-Modell sehr gut für das Management bestimmter Projekte und für die Qualitätssicherung.
Dennoch haben sich im Laufe der Jahre immer mehr andere Projektmanagement-Modelle entwickelt. Man hört immer öfter von Agilität oder Scrum. Ist das V-Modell obsolet geworden?
Sie möchten wissen, ob das V-Modell das Richtige für Ihr Projektmanagement ist? In diesem Artikel stellen wir alles Wissenswerte zu dieser klassischen Projektmanagement Methode vor.
Das V-Modell ist ein Vorgehensmodell oder auch Projektmanagement-Modell, das aus einer Top-Down- und einer Bottom-Up-Phase besteht. Es basiert auf dem Wasserfallmodell und beinhaltet das gleiche Prinzip der sequentiellen und linearen Verwaltung.
So sieht das V-Modell-Modell aus:
In diesem Diagramm werden alle Schritte, die für die Realisierung eines Produktes notwendig sind, gezeigt. Von der Formulierung des Bedarfs bis zur abschließenden Überprüfung seiner Konformität mit eben diesem Bedarf.
Die neun Schritte können in drei Phasen gruppiert werden:
Das V-Modell XT ist eine Version des V-Modell, die sich genaue auf das jeweilige Projekt anpassen lässt. XT steht dabei für Extreme Tailoring, was sich in etwa mit Extrem-Maßschneiderei übersetzen lässt. Die Abbildung zeigt die Phasen des V-Modell XT.
Wie darin zu erkennen ist, ist im V-Modell XT von vornherein eine Iteration eingeplant, in der das (Zwischen)Ergebnis des Projektes getestet und der Fortschritt überprüft wird. Bei Bedarf werden dann Anforderungen neu festgelegt und das Ergebnis überarbeitet oder das Projekt neu gestartet.
Es gibt mehrere Alternativen zum V-Modell. Im Moment ist die beliebteste Version die Scrum-Methode, die auf Basis von agilen Methoden entwickelt wurde.
Beim Wasserfall-Modell werden die verschieden Phasen eines Projektes nacheinander abgearbeitet. Jede vollendete Phase ist die Grundlage der Nächsten. Der erste Schritt ist die Planung oder Ist-Analyse, wobei festgestellt wird, wie die Ausgangssituation ist. Daraufhin wird ermittelt welches Problem es zu lösen gilt und ein Entwurf für das Produkt, das kreiert werden soll, gemacht. Schließlich wird das Projekt implementiert und in der Anwendung getestet. Der letzte Schritt bezieht sich auf die Instandhaltung nach erfolgreicher Implementierung.
Der Nachteil dieses Modells ist, ähnlich wie beim klassischen V-Modell, dass keine Iterationen oder Phasen zur Überprüfung des Projektes vorgesehen sind. Im Falle eines Scheiterns während der Testphase, muss das Team also wieder von vorne beginnen.
Momentan vergeht kaum ein Tag in Unternehmen, ohne dass nicht mindestens einmal der Begriff Agilität fällt. Der Begriff wurde aus dem Agilen Manifest abgeleitet, das im Jahr 2001 von 17 Entwicklungs-Spezialisten verfasst wurde.
In diesem Manifest werden vier Grundwerte und zwölf allgemeine Prinzipien dargelegt, die die Grundlage für agile Methoden bilden.
Agilität handelt nach folgenden Grundprinzipien:
Iterativ: Wiederholung eines Zyklus von Operationen. Das Projekt wird mit jeder Iteration verfeinert
Inkrementell: In jedem Zyklus wird ein bisschen mehr produziert um das Produkt Stück für Stück bis zum fertigen Ergebnis aufzubauen.
Die Kombination der beiden "Mona Lisas" gibt uns einen guten Einblick in das iterative und inkrementelle Wesen von Agilität:
Agile Mona Lisa: Inkrementell + Iterativ
Außerdem ist es wichtig zu betonen, dass agile Methoden die Einbeziehung aller Beteiligten sowie große Anpassungsfähigkeit erfordern.
Beachten Sie jedoch, dass es viele agile Methoden gibt. Z.B. Extreme Programming (XP), Feature Driven Development (FDD) oder Lean Software Development.
Eine dieser Methoden ist jedoch in den letzten Jahren sehr populär geworden: die Scrum-Methode.
Scrum bedeutet auf Englisch "Gedränge". Und das aus gutem Grund: Die Scrum-Methode ähnelt einer Rugby-Mannschaft, die sich gemeinsam vorwärts bewegt und sich je nach Bedarf neu orientieren kann.
Es gibt bei Scrum zwei Formen der Aufteilung:
Zeitaufteilung: Das Projekt wird in Sprints (oder Iterationen) von zwei bis vier Wochen aufgeteilt. Am Ende eines jeden Sprints wird ein Produkt geliefert, auch wenn das Gesamtprojekt nicht abgeschlossen ist. Der Kunde kann dann Feedback geben, Verbesserungsvorschläge machen, etc.
Aufgabenaufteilung: Aus "Aufgaben" werden User Stories. Eine User Story formuliert ein Bedürfnis, auf das während des Sprints eine Antwort gegeben werden muss.
Product Owner: eine Art Projektleiter, er trägt die Vision des Produkts. Folglich setzt er Prioritäten, definiert Pflichtenhefte und validiert diese. Diese Rolle kann vom Kunden selbst übernommen werden;
Scrum Master: Er sorgt dafür, dass die Scrum-Methode eingehalten wird. Er fördert die Kommunikation und den reibungslosen Ablauf der Arbeit;
Team oder Devops Engineers: Es erledigt die Aufgaben, produziert das Produkt.
Sprint Planning: User Stories werden vorgestellt und der nächste Sprint wird organisiert;
Daily Scrum: Das Team trifft sich täglich, um den Projektfortschritt, den Sprint und eventuell aufgetretene Schwierigkeiten zu besprechen;
Sprint Review: Am Ende eines jeden Sprints erfolgt eine Demonstration der Deliverables. Dies ist der Zeitpunkt, um Feedback vom Kunden einzuholen;
Sprint Retrospektive: Als Teil eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses trifft sich das Team, um eine Bilanz des Sprints zu ziehen und Verbesserungen für den nächsten Sprint vorzunehmen.
Folgende Tabelle stellt die beiden Methoden gegenüber:
Thema | V-Modell | Scrum |
Lebenszyklus | Sequentielle Phasen | Iterativer Prozess |
Lieferung | Am Ende der Realisierung aller Schritte, bei Optimierungsbedarf Neustart erforderlich → späte Lieferung. | Regelmäßige Status-Updates, Lieferung eines Minimum Viable Product möglich → schnellere Lieferung. |
Qualitätskontrolle | Bei Endauslieferung (Ende des Entwicklungszyklus) → Tunneleffekt. | Für jede Teillieferung an den Kunden. |
Spezifikation | Keine Änderung möglich, ohne zurück in die Spezifikationsphase zu gehen und alle anderen Phasen zu durchlaufen → zusätzlicher Zeit- und Kostenaufwand. | Flexiblere Spezifikation durch Hinzufügen/Ändern von Funktionen in den folgenden Sprints, die ursprünglich nicht geplant waren → Hauptvorteil der Agilen Methode. |
Planung | Detaillierte Pläne auf Basis der, zu Beginn des Projekts definierten, Anforderungen. | Adaptive Planung und Anpassungen an neue Anforderungen, wenn nötig. |
Team | Intervention nur in der Entwicklungsphase, keine globale Vision des Projekts. | Tests, Austausch und kollektive Entscheidungsfindung durch das Team. |
Dokumentation | Ausführliche und lange Dokumentation nötig. | Genauigkeit ist wichtig. |
Welche Methode die Richtige für Sie ist, hängt letztendlich von der Art des Projektes ab, an dem Sie arbeiten wollen, und von den Teams, auf die Sie zurückgreifen können.
Sie treiben ein komplexes Projekt voran, haben aber wenig Transparenz? Sind Sie in der Lage, Teams aktiv zu mobilisieren? Entscheiden Sie sich für Scrum.
Haben Sie oder Ihr Kunde die volle Kontrolle über das Projekt oder ist es risikoarm? Verlassen Sie sich lieber auf die mitgelieferte Dokumentation? Ist es schwierig ihre Mitarbeiter regelmäßig zusammenzubringen? Für Sie könnte das V-Modell möglicherweise die bessere Lösung sein.
Sie haben Ihre Wahl getroffen? Dann entdecken Sie hier die Projektmanagement-Software, auf die Sie sich verlassen können.